Varusschlacht

Die Varusschlacht im Jahr 9 n. Chr. endete mit einer verheerenden Niederlage der Römer. Innerhalb von drei Tagen verloren ca. 15.000 römische Soldaten ihr Leben, nachdem sie von Arminius, dem Anführer der germanischen Truppen, in einen Hinterhalt gelockt waren. Das Römische Reich verzichtete seitdem auf das Ziel, die germanischen Gebiete rechts des Rheins zu erobern. Als Schutz vor weiteren germanischen Übergriffen errichteten die Römer den Limes.

Vorgeschichte

Seit den Eroberungen Galliens durch Caesar in den Jahren 58 bis 51 v. Chr. hatte das Römische Reich seine Grenzen bis an die linke Rheinseite ausgedehnt. Entlang des Rheins errichteten die Römer zahlreiche Militärlager. Im Jahr 11 v. Chr. drangen die Römer unter Führung Drusus über den Rhein bis zur Elbe vor und unterwarfen zahlreiche germanische Stämme. Regelmäßig kam es auf der rechten Rheinseite zu kleineren Aufständen gegen die römische Fremdherrschaft. Die Konflikte verschärften sich ab dem Jahr 7 n. Chr., als Varus zum neuen Statthalter in Germanien ernannt wurde. Unter Varus mussten die germanischen Stämme hohe Steuern zahlen und sich gänzlich den Römern unterordnen.1

Arminius, der Cherusker

Unterdessen wurde Arminius aus Rom nach Germanien eingesetzt, um als Kommandeur einer germanischen Hilfstruppe zu dienen. Arminius entstammte dem Stamm der Cherusker und war vermutlich in jungen Jahren als Geisel nach Rom verschleppt worden, um dort zum Offizier ausgebildet zu werden. Mit seiner Abberufung nach Germanien sollte er Varus bei der Errichtung einer römischen Provinz unterstützen. Arminius wechselte nun aber die Seiten – ihm gelang es, mehrere germanische Stämme zu verbünden und sie für einen Überraschungsangriff gegen die Römer vorzubereiten.2

Verlauf der Varusschlacht

Im Jahr 9 n. Chr. ereignete sich die sogenannte Varusschlacht. Unter Führung von Varus befanden sich drei römische Legionen gerade auf dem Rückweg in ihr Winterlager nach Xanten. Begleitet wurden sie dabei von einer germanischen Hilfstruppe. Arminius nutzte die Gelegenheit, um Varus und seine römischen Soldaten für einen Umweg zu überreden – angeblich weil ein germanischer Stamm einen Angriff plane. Die Route führte sie im strömenden Regen durch dichte Wälder, Moor und Sümpfe. Die Römer konnten aufgrund der schmalen Wege nicht in ihrer gewohnten Kampfformation auftreten, sondern mussten hintereinander gehen. Plötzlich wurden sie von Arminius und den Germanen aus dem Hinterhalt im Wald angegriffen. Die Römer kämpften nun auch Mann gegen Mann. Nach drei Tagen endete die Schlacht mit dem Sieg der Germanen.3

Folgen

Bei der Varusschlacht verloren ca. 15.000 römische Soldaten – drei Legionen – ihr Leben. Varus beging noch auf dem Schlachtfeld Selbstmord. Als Reaktion ließ Kaiser Augustus die Militärpräsenz der Römer am Rhein verstärken und die germanischen Völker verfolgen. Im Jahr 16 n. Chr. zogen sich die Römer aber endgültig auf die linke Rheinseite zurück. Sie verzichteten auf die Errichtung einer römischen Provinz in Germanien. Stattdessen errichteten die Römer mit dem Limes eine befestigte Grenzanlage entlang des Rheins, um sich vor Übergriffen der Germanen zu schützen. Im 19. Jahrhundert wurde der Sieg des “Germanenführers” Arminius zur Geburtsstunde der deutschen Nationalgeschichte verklärt. Das 1875 eingeweihte “Hermannsdenkmal” in der Nähe des Teutoburger Waldes erinnert an die historische Schlacht.4

Übersichtsbild: Varusschlacht Gemälde (1864), Autor: Friedrich Gunkel, Lizenz: Gemeinfrei

Fabio Schwabe

Der Autor

Dieser Beitrag wurde am 11.10.2021 verfasst von Fabio Schwabe, Mettmann. Die aktuelle Version stammt vom 11.10.2021. Fabio Schwabe ist Gymnasiallehrer der Fachrichtung Geschichte und Gründer von Geschichte kompakt

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