Roms Krieg gegen Pyrrhus

Roms Krieg gegen Pyrrhus ereignete sich zwischen 280 und 275 v. Chr. Pyrrhus versuchte, Süditalien und Sizilien für ein neues Großreich zu erobern. Die Römer konnten sich gegen Pyrrhus behaupten und ihr Herrschaftsgebiet letztlich bis nach Süditalien ausdehnen. Rom geriet dadurch in den Interessensbereich Karthagos – die römischen Eroberungen mündeten wenige Jahre später in die Punischen Kriege.

Ursachen

Nach den Siegen in den Samnitenkriegen (343 – 290 v. Chr.) hatte Rom Kampanien erobert. Die Römer strebten nun auch die Vorherrschaft über Süditalien an. Der Süden war in dieser Zeit mit zahlreichen griechischen Städten besiedelt. Rom geriet in einen Konflikt mit Tarent, nachdem es in die griechischen Siedlungen Thurii, Locri und Rhegium einmarschiert war. Daher wurde eine römische Flotte im Jahr 282 v. Chr. im Hafen von Tarent angegriffen. Der Überfall war der Kriegsauslöser zwischen Tarent und Rom. Tarent rief König Pyrrhus von Epirus zu Hilfe. Dieser betrachtete den Kriegseintritt als günstige Gelegenheit, um in Süditalien ein neues griechisches Großreich zu etablieren.1

Verlauf

Der Krieg gegen Pyrrhus begann im Jahr 280 v. Chr. Zu Beginn schickten die Römer eine Armee von 50.000 Soldaten in die Region Lucania. Dort kam es zur ersten Schlacht in der Nähe der Stadt Heraclea. Die zweite Schlacht fand ein Jahr später bei Asculum statt. Obwohl sich Pyrrhus gegen die das römische Heer behaupten konnte, blieb die Unterstützung von anderen italischen Stämmen aus. Zwischen 278 und 275 v. Chr. eroberte Pyrrhus einen großen Teil Siziliens. Da dieses Gebiet von Karthago beherrscht war, erhielt Rom nun militärische Unterstützung von den Karthagern. Die letzte Schlacht bei Beneventum im Jahr 275 v. Chr. endete unentschieden, faktisch bedeutete es aber den Sieg der Römer. Nach den verlustreichen Feldzügen musste Pyrrhus das Festland Italiens verlassen und sich in seine Heimat Epirus zurückziehen.2

Folgen

Der erfolgreiche Krieg gegen Pyrrhus hatte eine wichtige Bedeutung für die römische Expansion in Italien. Da nun auch Tarent geschlagen war, ging Süditalien in den Herrschaftsbereich der Römer. Indem Rom aber in den Einflussbereich Karthagos geriet, kam es 264 v. Chr. zum Ausbruch der Punischen Kriege. Die militärischen Siege ließen Rom zur vorherrschenden Großmacht im Mittelmeerraum aufsteigen. Eine Grundlage für den Aufstieg des Imperium Romanums.3

Übersichtsbild: Karte Pyrrhischer Krieg, Autor: Pierre Du Val, Lizenz: Gemeinfrei

Fabio Schwabe

Der Autor

Dieser Beitrag wurde am 09.08.2021 verfasst von Fabio Schwabe, Mettmann. Die aktuelle Version stammt vom 09.08.2021. Fabio Schwabe ist Gymnasiallehrer der Fachrichtung Geschichte und Gründer von Geschichte kompakt

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