Der “Rat der 500” übernahm in der Athenischen Demokratie die Organisation und Verwaltung der Volksversammlungen. Er entschied über wichtige Themen und konnte die Beschlüsse der Volksversammlungen durchführen. Der Rat setzte sich aus jeweils 50 Mitgliedern einer Phyle zusammen. Er repräsentierte somit alle Regionen Attikas.
Kleisthenische Reformen
Der Rat der 500 geht auf die Reformen des Kleisthenes in den Jahren 508/507 v. Chr. zurück. Kleisthenes hatte eine Neuordnung Attikas vorgenommen: Er teilte das gesamte Gebiet Attikas in zehn “Phylen” auf, die die lokalen Bevölkerungen stärker an der Politik beteiligen sollten. Jede Phyle entsendete insgesamt 50 Bürger in den “Rat der 500“, der die einzelnen Regionen repräsentieren sollte. Kleisthenes legte somit die Grundlagen für die Etablierung der Athenischen Demokratie.1
Aufgaben und Zusammensetzung
Der Rat der 500 war für die Verwaltung und Organisation der Volksversammlung zuständig und kontrollierte die neun Archonten. Der Rat setzte sich aus den Mitgliedern der zehn Phylen zusammen. Er bereitete Gesetze vor, leitete die Volksversammlungen und führte Beschlüsse durch. Den Vorsitz führten 50 Mitglieder, die für jeweils 36 Tage im Amt blieben und dann wieder ausgetauscht wurden. Die Mitglieder des Rats der 500 mussten mindestens 30 Jahre alt und männliche Vollbürger sein. Sie wurden jährlich von der Volksversammlung gelost. Unbeliebte Politiker konnten durch das Verfahren des “Scherbengerichts” (Ostrakismos) für zehn Jahre aus Athen verbannt werden.2