Teilung des Römischen Reichs

Im Jahr 395 n. Chr. ereignete sich die Teilung des Römischen Reichs. Die Einheit des römischen Staatsgebiets blieb dabei bestehen. Es handelte sich eher um eine Aufteilung der Herrschaft, um das Reich effektiver kontrollieren und verteidigen zu können. Das Weströmische Reich brach schließlich im Jahr 476. n. Chr. als Folge der Völkerwanderung auseinander. Das Oströmische Reich blieb dagegen noch ca. 1000 Jahre bestehen.

Ursachen

Das Römische Reich war infolge seiner enormen Ausdehnung zu groß geworden. Daher gab es schon seit längerer Zeit die Idee, die Macht innerhalb des Römischen Reichs unter mehrere Herrscher aufzuteilen. Im 3. Jahrhundert n. Chr. erschien dieser Vorschlag immer sinnvoller, zumal das Römische Reich in seiner bis dahin größten Reichskrise steckte. Es kam zu einem Kontrollverlust, da das Reich an seinen Grenzen von den einfallenden Germanen und Sassaniden bedroht wurde. Im Jahr 235 n. Chr. begann mit der Ermordung des amtierenden Kaiser Severus Alexander die Zeit der Soldatenkaiser – andauernd riefen römische Legionen einen ihrer Offiziere zum neuen Kaiser aus. Dieser Krisenzustand konnte erst durch die Reformen des Diokletian seit 284 n. Chr. gelöst werden. Er setzte Reformen um und führte die Tetrarchie ein: Ein politisches System, in dem die Herrschaft auf vier Personen verteilt wurde. Unter Kaiser Konstantin kam im Jahr 324 n. Chr. zur letzten Alleinherrschaft im Römischen Reich.1

Verlauf

Die Größe des Reichsgebiets und die Verteidigung der Reichsgrenzen erforderten einen neuen Aufbau des Regierungsapparats. Im Jahr 395 n. Chr. brach die Einheit des Römischen Reichs auseinander. Nach dem Tod von Kaiser Theodosius I. ging die Herrschaft auf seine beiden Söhne Arcadius und Honorius über. Das Reich wurde allerdings nicht als Staatsgebiet geteilt; vielmehr handelte es sich um eine Aufteilung der Herrschaft, um die verschiedenen Aufgaben vor Ort schneller bewältigen zu können. Im Weströmischen Reich residierten die Kaiser zunächst in Ravenna, dann in Mailand. Im Oströmischen Reich wurde Konstantinopel als neue Residenzstadt etabliert.2

Folgen

Die Reichsteilung von 395 konnte das Problem andauernden Barbareneinfällen nicht lösen. Im Zuge der Völkerwanderung war das Weströmische Reich zunehmend an seinen Außengrenzen bedroht. 476 n. Chr. wurde der letzte weströmische Kaiser Romulus Augustulus abgesetzt. Dieses Ereignis markierte den Übergang von der Antike zum Mittelalter. Es entstanden neue Reiche, unter anderem der Vandalen, Ost- und Westgoten. Das Oströmische Reich blieb hingegen ca. 1000 Jahre weiter bestehen – dort wurde die römische Tradition mit dem Christentum und dem Erbe der griechischen Kultur vermischt. Latein trat zugunsten der altgriechischen Sprache in den Hintergrund. Im Oströmischen Reich – auch Byzantinisches Reich genannt – etablierte sich die griechisch-orthodoxe Kirche. Das Reich wurde im Jahr 1453 vom Osmanischen Reich erobert.3

Übersichtsbild: Karte Reichsteilung von 395, Autor: Novarte, Lizenz: CC BY-SA 4.0

Fabio Schwabe

Der Autor

Dieser Beitrag wurde am 28.02.2022 verfasst von Fabio Schwabe, Mettmann. Die aktuelle Version stammt vom 28.02.2022. Fabio Schwabe ist Gymnasiallehrer der Fachrichtung Geschichte und Gründer von Geschichte kompakt

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