Schlacht an der Milvischen Brücke

Die Schlacht an der Milvischen Brücke ereignete sich am 28. Oktober 312. Sie endete mit dem Sieg Konstantins über seinen Konkurrenten Maxentius. Der Triumph machte Konstantin zum Alleinherrscher im Westen des Römischen Reiches. Zugleich leitete er eine bedeutende Wende ein, indem er das Christentum förderte. Grund für seine Bekehrung war eine angebliche Vision des christlichen Gottes, die ihm vor der Schlacht am Himmel erschienen sein soll.

Vorgeschichte

Als Reaktion auf die Reichskrise und “Soldatenkaiser” hatte Diokletian im Jahr 293 die “Tetrachie” eingeführt. Es handelte sich dabei um ein Vier-Kaiser-System. Dieses Herrschaftsmodell brach nach Diokletians Tod im Jahr 305 zunehmend auseinander. Seit 311 waren Konstantin, Maxentius, Maximinus Daia und Licinius Herrscher der Tetrarchie. Zwischen Konstantin und Maxentius brach nun ein Machtkampf aus, da beide die Alleinherrschaft im Westen des Römischen Reiches anstrebten. Im Frühjahr 312 marschierte Konstantin mit einer zahlenmäßig unterlegenen Armee in Richtung Rom. In Oberitalien hatte er bereits einige Schlachten gegen Maxentius’ Soldaten gewonnen. In Rom wartete Maxentius nun mit seiner deutlich größeren Truppe und der Prätorianergarde.1

Verlauf

Die sogenannte Schlacht an der Milvischen Brücke fand am 28. Oktober 312 statt. Die eigentlichen Gefechte ereigneten sich vermutlich ein paar Kilometer entfernt von der Brücke. Maxentius’ Truppen hatten dafür die Milvische Brücke einreißen lassen und daneben eine zweite Brücke errichtet. Offensichtlich steckte dahinter die Absicht, Konstantins Armee in einen Hinterhalt zu locken und einzukesseln. Aus ungeklärten Gründen zog sich aber plötzlich ein Teil von Maxentius’ Truppen zum Fluss zurück und brach in Panik aus. Zahlreiche seiner Männer ergriffen die Flucht. Maxentius kam anschließend aus Rom mit seiner Prätorianergarde herbei und zog in die Schlacht gegen Konstantin. Sie endete mit einem schnellen Sieg von Konstantins Truppen. Maxentius ertrank im Tiber.2

Folgen

Nach der siegreichen Schlacht war Konstantin nun Alleinherrscher im westlichen Teil des Römischen Reiches. Auf seine Veranlassung kam im Jahr 313 die Mailänder Vereinbarung zustande. Damit endeten nicht nur die Christenverfolgungen – das Christentum wurde von Konstantin gezielt gefördert. Im Rahmen der konstantinischen Wende vollzog sich ein grundlegender Wandel. Als langfristige Folge entwickelte sich das Christentum im Jahr 393 zur Staatsreligion im Römischen Reich. Konstantin war seit 324 Alleinherrscher über das gesamte Reichsgebiet und verlegte wenige Jahre später die kaiserliche Residenz von Rom nach Konstantinopel. Damit leitete er zugleich die Spätantike ein. Im Jahr 395 wurde das Römische Reich in West und Ost geteilt.3

Konstantins Vision

Mit Konstantins Sieg verbindet sich eine bis heute umstrittene Legende. Einigen Quellen zufolge soll er vor der Schlacht eine Himmelserscheinung gesehen haben. Vermutlich handelte es sich dabei um ein Naturphänomen, bei dem er durch das veränderte Sonnenlicht die Strukturen eines Kreuzsymbols erkannt hat. Dieses habe er angeblich auf den Schilden für die Schlacht anbringen lassen. Unter dem Einfluss der christlichen Religion hielt Konstantin diese Vision für eine Erscheinung Jesus Christus’. Die siegreiche Schlacht führte Konstantin daraufhin auf die Unterstützung Gottes zurück. Für ihn war der Triumph eine göttliche Bestimmung. Dieses angebliche Erlebnis nutzte Konstantin für seine Alleinherrschaft, die vor allem von der Wende zu einer christenfreundlichen Politik geprägt war.4

Übersichtsbild: Schlacht an der Milvischen Brücke, Gemälde von Flemish (1640), Giulio Romano, Lizenz: Gemeinfrei

Fabio Schwabe

Der Autor

Dieser Beitrag wurde am 15.10.2021 verfasst von Fabio Schwabe, Mettmann. Die aktuelle Version stammt vom 10.04.2022. Fabio Schwabe ist Gymnasiallehrer der Fachrichtung Geschichte und Gründer von Geschichte kompakt

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