Römische Kaiserzeit

Im Jahr 31 v. Chr. beendete Octavian den Bürgerkrieg gegen Antonius erfolgreich und stellte die alte Ordnung wieder her. Er übertrug die Macht Senat und Volk, die die Republik repräsentierten. Nachdem Lehren aus Caesars Diktatur gezogen wurden, verzichtete Octavian bewusst auf den Titel eines Kaisers. Er nannte sich princeps und suggerierte der Öffentlichkeit damit, dass Rom weiterhin eine Republik sei. Faktisch besaß er aber weitreichende Kompetenzen. Für diese Leistung erhielt er den Titel Augustus. Seine Verdienste markieren den Beginn der römischen Kaiserzeit.

Das Prinzipat

Augustus verzichtete darauf, seine Macht nach außen zu zeigen. Offiziell war er als princeps der „Erste“ unter den Senatoren. Doch faktisch besaß er die Vollmachten eines Kaisers. Er erhielt ein ermächtigendes Kommando für die unsicheren Provinzen Gallien, Spanien und Syrien. Zudem legte Augustus den Grundstein dafür, dass sich Rom als Weltmacht etablierte. Er schuf ein stehendes Berufsheer, das die Grenzen vor Einfällen anderer Stämme sichern sollte. Um die Armeen finanzieren zu können, wurde ein umfassendes Steuersystem eingeführt. Im Osten konnte die Grenze zum Partherreich stabilisiert werden. Augustus setzte schließlich fest, dass die Grenzen nicht über den Rhein, Donau und Euphrat überschritten werden sollten. Hier geht es zum Artikel über das Prinzipat1.

Innere Reformen

Bis zu Augustus’ Reformen fungierte das Römische Reich als Milizsystem. Bauern wurden zeitweise zum Militärdienst rekrutiert und danach wieder entlassen. Dieser Zyklus war aber nicht mit den außenpolitischen Aufgaben einer Weltmacht vereinbar. Angesichts der Gefahren an den Grenzen Rhein, Donau und Euphrat, wurde ein stehendes Heer eingeführt, das dauerhaft für Sicherheit garantieren sollte. In den Provinzen übernahmen Statthalter die Aufsicht über Recht und Verwaltung. Prokuratoren sorgten dafür, dass Steuern einbezogen wurden, um das Militär finanzieren zu können. Dieses System konnte sich bis ins 3. Jhd. bewähren und sorgte größtenteils für die innere und äußere Stabilität des Reiches. Bürgerkriege waren eher selten und brachen in dieser Zeit nur nach dem Tod Neros 68 und Commodus’ 192 aus.

Die Adoptivkaiser

Gemäß Verfassung der Römischen Republik durfte das Römische Reich keine Erbmonarchie sein, oft wurde diese Regel aber nicht eingehalten. Die Nachfolge eines Kaisers wurde besonders seit Nerva durch Adoption gelöst. 98 ernannte er seinen Adoptivsohn Trajan zum Kaiser. Bis zum Tod des Commodus 192 bewährte sich dieses System. Die Periode von 98 bis 192 wird daher auch als Zeit der Adoptivkaiser bezeichnet2.

Außenpolitik in der Kaiserzeit

Gallien und Britannien wurden erobert. Um den Schutz vor Germaneneinfällen zu gewähren, bauten die Römer den Obergermanisch-Rätischen-Limes. Unter Kaiser Trajan erreichte das Römische Reich seine größte Ausdehnung. Er siegte gegen die Daker und gliederte sie in der Provinz Dacia ins Reich ein. Im Osten eroberte er Armenien, Assyrien und Mesopotamien. Sein Nachfolger Hadrian führte eine defensivere Außenpolitik. Er verzichtete auf die eroberten Provinzen im Osten, da die militärischen Mittel für die Grenzsicherung ausgeschöpft waren. Mit der Hadrianswall richtete er in Britannien ein Bollwerk gegen schottische und irische Einwanderer ein3. Unter Antoninus Pius ging die Friedensperiode weiter. In die Regierungszeit Marc Aurels fielen die Markomannenkriege an der mittleren Donau und Kämpfe gegen die Parther am Euphrat. Beide Gegner konnten erfolgreich besiegt werden. Nach der Ermordung des Kaisers Commodus 192 wurde das Reich kurzzeitig erschüttert. Die Armeen zerfielen in konkurrierende Bürgerkriegsheere. Es zeichnete sich ab, dass sich politische Ordnung nicht mehr lange bewähren werde. In der Zeit der Soldatenkaiser geriet das Römische Reich in eine tiefe Krise.

Fabio Schwabe

Der Autor

Dieser Beitrag wurde am 03.05.2015 verfasst von Fabio Schwabe, Mettmann. Die aktuelle Version stammt vom 19.08.2022. Fabio Schwabe ist Gymnasiallehrer der Fachrichtung Geschichte und Gründer von Geschichte kompakt

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