Antike

Die Epoche der Antike umfasst überwiegend die griechische und römische Geschichte. Seit 800 v. Chr. siedelten vom griechischen Festland im Zuge der Kolonisation einige Stämme auf umliegende Inseln über und verbreiteten ihre Kultur und Sprache. Als politische Ordnung etablierte sich die Polis. Die griechische Geschichte wurde praktisch durch den Aufstieg der Römer zur Großmacht abgelöst. Im 1. und 2. Jahrhundert v. Chr. eroberte Rom einige griechische Staaten und gliederte sie als Provinzen ins Römische Reich ein. Die Völkerwanderung der Germanen und der Untergang des Römischen Reiches um 500 können als Ende der Antike bezeichnet werden.

Griechische Geschichte

Mit der Großen Kolonisation breiteten sich griechische Kultur und Sprache im Mittelmeer aus. Volksstämme besiedelten Inseln der Ägäis und die westliche Küste Kleinasiens. In den Perserkriegen verbündeten sich die griechischen Stadtstaaten erfolgreich gegen das Perserreich. Daraufhin kam es im 5. Jhd. v. Chr. zu Konflikten zwischen Athen und Sparta um die Vormachtstellung Griechenlands. Diese Auseinandersetzungen mündeten im Peloponnesischen Krieg. In Athen konstituierte sich die Attische Demokratie zur politischen Staatsform. Sie wurde entscheidend dafür, dass Athen zur mächtigen Großmacht aufsteigen und sich die griechische Philosophie dort entfalten konnte. Nach der Niederlage im Krieg gegen Sparta war die athenische Hegemonie wieder beendet1. Hier geht es zur Griechischen Geschichte.

Alexander der Große

Im 4. Jhd. v. Chr. stieg Makedonien zur neuen Großmacht auf. Philipp II. schuf günstige Voraussetzungen und bereitete einen großen Feldzug gegen die Perser vor, den sein Sohn Alexander der Große schließlich vollendete. Die makedonische Herrschaft breitete sich über den Nahen und Mittleren Osten bis zum indischen Subkontinent aus. Die betroffenen Gebiete kamen daher in Kontakt mit griechischer Kultur und Sprache. Nach seinem Tod 323 v. Chr. zerfiel sein Herrschaftsgebiet in drei Diadochenreiche: in Ägypten übernahmen die Ptolemäer die Herrschaft, in Makedonien die Antigoniden und im Vorderen Orient die Seleukiden2. Hier geht es zum Artikel über Alexander den Großen.

Römische Herrschaft

Rom war zunächst eine durch Etrusker gegründete Stadt [Gründung Roms]. Durch Eroberungen konnte es sein Stadtgebiet über Italien ausdehnen. Im 3. Jhd. v. Chr. geriet Rom in Konflikt mit Karthago um Süditalien und Sizilien. Diese Streitigkeiten lösten die Punischen Kriege aus, die 146 v. Chr. zur Vernichtung Karthagos führten. Im 2. Jhd. v. Chr. setzten sich die Römer zunehmend für den Schutz griechischer Städte vor Übergriffen der Diadochenreiche ein. 168. v. Chr. wurde die makedonische Monarchie gestürzt. Im weiteren Verlauf nahm die römische Expansion weiterhin zu. Die Römer übernahmen nun die Verantwortung für die eroberten Gebiete und gliederten sie als Provinzen ins eigene Reich ein. Mit der Eingliederung Ägyptens 30 v. Chr. waren die Tage der griechisch regierten Staaten gezählt. Die römische Kaiserzeit begann3. Hier geht zum Artikel der Römischen Republik.

Bürgerkrieg und Kaiserzeit

Parallel zu den Eroberungen stürzte sich die Römische Republik im 1. und 2. Jhd v. Chr. in eine tiefe Krise. Streitigkeiten zwischen Senat und Feldherren um Reformversuche im Militärwesen führten zu Chaos und Bürgerkrieg. Die äußeren Bedrohungen an den Grenzen machten eine effizientere Verwaltung und Armee erforderlich. Feldherren wie Pompeius und Caesar gewannen durch militärische Erfolge Ruhm und politische Bedeutung. Caesar schaltete Pompeius schließlich aus und richtete eine Diktatur ein. 44 v. Chr. fiel dieser einem Attentat von Senatoren zum Opfer. Den Bürgerkrieg konnte dessen Großneffe Octavian 31 v. Chr. beenden. Er stellte die Republik wieder her und stabilisierte die innere Ordnung. Dafür verlieh ihm der Senat den Titel Augustus. Dies markiert den Beginn der römischen Kaiserzeit und des Prinzipats. Hier gibt es den Artikel über die römische Kaiserzeit.

Krise und Untergang des Römischen Reichs

Im 1. und 2. Jhd. funktionierte das System des Römischen Reiches weitgehend. Unter Trajan erreichte Rom seine größte Ausdehnung. Die Grenzen markierten Rhein, Donau und Euphrat. 235 geriet das Römische Reich aber in die Krisenzeit der Soldatenkaiser. Bedrohungen durch einwandernde Germanen führten dazu, dass sich Soldaten von ihren Armeen zum Kaiser ausriefen ließen. Die Strukturprobleme des Reiches wurden offensichtlich. Kaiser Diokletian und Konstantin konnten die Stabilität zwar kurzweilig wiederherstellen. In dieser Zeit gewann das Christentum immer mehr Einfluss. Die Völkerwanderung der Germanen im 4. und 5. Jhd. ließ das Römische Reich schließlich untergehen. 395 wurde das Reich in Ost und West geteilt. 476 endete das weströmische Reich, auf dessen Boden die Stammesverbände das Fränkische Reich gründeten. Das öströmische Reich blieb unter dem Namen Byzanz bis ins 15. Jhd. bestehen4. Hier geht es zum Artikel über den Untergang des Römischen Reiches.

Bild 1: Akropolis in Athen, Gemälde von Leo von Klenze (1846), Lizenz: Gemeinfrei

Bild 2: Platon und Aristoteles, Fresko von Raphael (1509), Lizenz: Gemeinfrei

Bild 3: Alexandersarkophag, Autor: Patrickneil, Lizenz: CC BY-SA 2.5

Bild 4: Ermordung Cäsars, Gemälde von Karl von Piloty (1865), Lizenz: Gemeinfrei

Bild 5: Karte Römisches Reich 117 n. Chr., Autor: Herders Konversationslexikon, Lizenz: Gemeinfrei

Bild 6: Karte Völkerwanderung, Lizenz: Gemeinfrei

 

 

 

Fabio Schwabe

Der Autor

Dieser Beitrag wurde am 03.05.2015 verfasst von Fabio Schwabe, Mettmann. Die aktuelle Version stammt vom 10.04.2022. Fabio Schwabe ist Gymnasiallehrer der Fachrichtung Geschichte und Gründer von Geschichte kompakt

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