Karl Liebknecht

Karl Liebknecht Biografie

Karl Liebknecht gehört zu den bedeutendsten politischen Aktivisten der linksradikalen Arbeiterbewegung. Nach einem Studium der Rechtswissenschaften und der Eröffnung einer Anwaltskanzlei trat er 1900 der SPD bei und verfasste diverse politische Kampfschriften gegen Kapitalismus und Militarismus. Im Ersten Weltkrieg widersetzte er sich vehement der Zustimmung der SPD zu den Kriegskrediten, sodass es zur Spaltung in MSPD und USPD kam. Später wurde er Mitbegründer des Spartakusbundes und der KPD. Als Befürworter einer sozialistischen Räterepublik wurde er im Spartakusaufstand 1919 schließlich von Freikorps ermordet.

Jugend und Studium

Karl Liebknecht wurde 1871 in Leipzig als Sohn von Wilhelm Liebknecht, der sich als Mitbegründer der SPD einen Namen machte, geboren. Nach seinem Abitur an der Alten Nikolaischule in Leipzig 1890 begann er an der Universität Leipzig das Studium der Rechtswissenschaften. Noch im selben Jahr wechselte er wegen des Umzugs seiner Familie nach Berlin an die Friedrich-Wilhelms-Universität. Als Liebknecht 1899 seine Assessorprüfung mit gutem Erfolg abgeschlossen hatte, eröffnete er ein Jahr später gemeinsam mit seinem Bruder Theodor in Berlin eine Rechtsanwaltskanzlei. Im Mai 1900 heiratete er Julia Paradies und setzte mit ihr drei Kinder in die Welt.1

Politische Karriere

Liebknechts politische Karriere begann mit dem Eintritt in die SPD im Jahr 1900. Zwischen 1902 und 1913 war er SPD-Stadtverordneter in Berlin. Er vertrat äußerst linksradikale politische Ziele, die den vorherrschenden Kapitalismus im Kaiserreich vollkommen beseitigen und die Arbeiterschaft die politische Führung überlassen sollten. Generalstreiks befürwortete er als politisches Kampfmittel. Nach der Veröffentlichung seiner Schrift “Militarismus und Antimilitarismus” wurde Liebknecht 1907 wegen Hochverrats verurteilt. Noch während der Haft stieg er ein Jahr später als einer der wenigen SPD-Mitglieder ins preußische Abgeordnetenhaus ein. Nach dem Tod seiner ersten Frau Julia 1911 heiratete Karl Liebknecht 1912 Sophie Ryss. Im Januar 1912 zog er als SPD-Abgeordneter in den Reichstag ein.2

Erster Weltkrieg

Nach Ausbruch des Ersten Weltkriegs im Sommer 1914 hatte die SPD-Fraktion im Reichstag der Bewilligung von Kriegskrediten zugestimmt. Karl Liebknecht und wenige andere linksradikale SPD-Mitglieder verurteilten diese Entscheidung und gründeten mit der Gruppe Internationale eine innerparteiliche Opposition. Nach einer kurzzeitigen Tätigkeit im Militärdienst 1915 gründete Liebknecht die Spartakusgruppe. Neben ihm wurden einige andere Gegner der Kriegskredite aus der SPD ausgeschlossen. Am 1. Mai 1916 organisierte er als Führer eine Antikriegsdemonstration auf dem Potsdamer Platz in Berlin. Dabei forderte er Waffenstillstand und gesellschaftliche Veränderungen. Nach einem anschließenden Massenstreik wurde die politische Ordnung erschüttert. Liebknecht wurde daher für vier Jahre und einem Monat Zuchthaus verurteilt. Während der Haftzeit kam es 1917 zur endgültigen Spaltung der Spaltung der Sozialdemokratie in MSPD und USPD.3

Novemberrevolution

Am 23. Oktober 1918 wurde Liebknecht wegen einer allgemeinen Amnestie vorzeitig aus der Haft entlassen. Anschließend reiste er direkt nach Berlin, um den Spartakusbund als eigene politische Organisation neu zu organisieren. Zusammen mit der USPD plante er eine landesweite Revolution, die Deutschlands Beteiligung am Weltkrieg beenden sollte. Mit dem Ausbruch der Novemberrevolution 1918 und der Abdankung Wilhelms II. wurde das Kaiserreich schließlich gestürzt. Am 9. November kam es zur doppelten Ausrufung der Republik. Nachdem Philipp Scheidemann die parlamentarische Republik ausgerufen hatte, sprach sich Karl Liebknecht noch am selben Tag für eine sozialistische Räterepublik nach Vorbild der Russischen Revolution aus. Aufgrund dieser Unstimmigkeiten wurde neben dem Rat der Volksbeauftragten der Reichsrätekongress veranstaltet.4

Spartakusaufstand

Auf dem Reichsrätekongress sprach sich eine deutliche Mehrheit für die Einführung einer parlamentarischen Republik aus. Liebknecht und Rosa Luxemburg waren von der Versammlung ganz ausgeschlossen worden. Zum Jahreswechsel 1918/19 gründeten sie daher die KPD. Der geheime Ebert-Groener-Pakt veranlasste die linksradikalen Aktivisten im Januar 1919 zum sogenannten Spartakusaufstand. Dabei sollte die neue Regierung und Reichspräsident Friedrich Ebert durch einen Generalstreik gestürzt werden. Sie SPD verbündete sich während der Unruhen mit Freikorps, die den Aufstand blutig niederschlugen. Zu den Opfern zählten auch Karl Liebknecht und Rosa Luxemburg, die am 15. Januar 1919 in Berlin ermordet wurden.5

Fabio Schwabe

Der Autor

Dieser Beitrag wurde am 25.04.2016 verfasst von Fabio Schwabe, Mettmann. Die aktuelle Version stammt vom 30.03.2021. Fabio Schwabe ist Gymnasiallehrer der Fachrichtung Geschichte und Gründer von Geschichte kompakt

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