Sowjetunion und Fidel Castro

In der Ära des Kalten Krieges standen sich die Supermächte USA und Sowjetunion mit zwei gegensätzlichen Ideologien feindlich gegenüber – die Welt war aufgeteilt in einen Ost- und Westblock. Nachdem die mittelamerikanische Insel Kuba infolge einer Revolution sozialistisch geworden war, sagte die Sowjetunion dem kubanischen Machthaber Fidel Castro ihre Unterstützung zu. Dadurch entstand im Jahr 1962 die Kuba-Krise:

Es heißt, die Sowjetunion liefere Waffen und entsende sogar Truppen nach Kuba […]. Wir verheimlichen der Weltöffentlichkeit […] nicht, daß wir Kuba wirklich Industrieausrüstungen und Waffen liefern, die dazu dienen, seine Wirtschaft zu stärken und den Wohlstand des kubanischen Volkes zu heben. Auf Ersuchen der kubanischen Regierung schicken wir auch sowjetische Agronomen, Fachleute der Mechanisierung, Traktoristen und Zootechniker nach Kuba […]. Die kubanischen Staatsmänner richteten an die Sowjetregierung ferner das Ersuchen, sowjetische Militärfachleute und Techniker nach Kuba zu entsenden […]. Die Waffen und die militärische Ausrüstung, die nach Kuba geliefert werden, sind ausschließlich für Verteidigungszwecke bestimmt […]. Die Regierung der Sowjetunion hat TASS auch ermächtigt zu erklären, daß die Sowjetunion es nicht nötig hat, die ihr zur Verfügung stehenden Mittel zur Abwehr einer Aggression, für einen Gegenschlag, in irgendein anderes Land, zum Beispiel nach Kuba, zu verlagern.

Unsere Kernmittel sind in ihrer Sprengkraft so mächtig, und die Sowjetunion verfügt über so starke Raketenträger für diese Kernladungen, daß es sich erübrigt, einen Platz für deren Stationierung irgendwo außerhalb der Sowjetunion zu suchen […]. Womit wird die Vorbereitung einer Aggression gegen Kuba motiviert? Damit, daß die Handelsflotte der Sowjetunion Frachtgut nach Kuba bringt und man in den USA der Meinung ist, dies sei militärisches Frachtgut […]. Die ganze Welt weiß, daß die Vereinigten Staaten von Amerika die Sowjetunion und die anderen sozialistischen Länder mit ihren Militärstützpunkten umgeben haben. Haben sie dort Traktoren stationiert? […] Man muß allen Ländern der Welt die gleichen Rechte und die gleichen Möglichkeiten zugestehen. Das entspricht nur den anerkannten Völkerrechtsnormen. […] An sie muß man sich im praktischen Leben und in der praktischen Tätigkeit strikt halten.

Was aber geschieht in Wirklichkeit? Die USA z.B. führen jetzt eine Mobilmachung durch, angeblich, weil unsere Handelsschiffe nach Kuba fahren. Zugleich befindet sich […] die ganze Sechste Kriegsflotte der USA im Mittelmeer […]. Wie weit ist es von den Vereinigten Staaten von Amerika entfernt? Die Siebente Kriegsflotte der USA befindet sich in der Straße von Taiwan. […] Ja, hinzu kommt noch, daß man in den USA erklärt, diese Schiffe befänden sich dort zu Recht […].

Zitiert aus: Prawda, Moskau, 12. Sept. 1962, dt. in der Beilage “Dokumente” zu “Die Sowjetunion heute”, S. 2-5, in: Bodensieck: Der Kalte Krieg. Weltpolitik 1945-1962, 3. Auflage, Stuttgart 1979, S. 47-48.

Fabio Schwabe

Der Autor

Dieser Beitrag wurde am 18.05.2017 verfasst von Fabio Schwabe, Mettmann. Die aktuelle Version stammt vom 18.05.2017. Fabio Schwabe ist Gymnasiallehrer der Fachrichtung Geschichte und Gründer von Geschichte kompakt

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