Durch die am 1. Januar 1947 gegründete Bizone wurden die US-amerikanische und britische Besatzungszonen im Nachkriegsdeutschland zusammengelegt. Damit schlossen die USA und Großbritannien zunächst ein einheitliches Wirtschaftsgebiet, um die Lebensbedingungen in Deutschland zu verbessern. Auf längere Sicht schuf die Bizone die Grundlage für die Gründung der BRD. Sie verstärkte aber auch die Gegensätze zur Sowjetunion, die mit der DDR einen ostdeutschen Teilstaat schuf.

Vorgeschichte

In der Nachkriegszeit wurde Deutschland von den Siegermächten USA, Großbritannien, Sowjetunion und Frankreich in vier Besatzungszonen aufgeteilt. Auf der Potsdamer Konferenz 1945 einigten sich die Besatzungsmächte darauf, die wirtschaftliche Einheit Deutschlands zu bewahren. Da die Lebensbedingungen in Deutschland miserabel waren, schlugen die USA eine zentrale Wirtschaftsverwaltung vor. Die Sowjetunion und Frankreich lehnten diesen Plan ab. Auf einer Konferenz von Vertretern der USA und Großbritannien im September 1946 kam es zu einer Vorentscheidung über die Gründung einer Bizone. Von hinreichender Bedeutung dafür war eine Rede des US-amerikanischen Außenministers James F. Byrnes, der auf die Notwendigkeit einer wirtschaftlichen Vereinigung verwies.1

Bizone

Am 2. Dezember 1946 unterzeichneten der britische Außenminister Ernest Bevin und James F. Byrnes die Vereinigung ihrer beiden Besatzungszonen. Am 1. Januar 1947 startete die Zusammenlegung zur Bizone. Demzufolge organisierten sie die gemeinsame Verwaltung der Wirtschaft, Verkehr, Landwirtschaft, Postwesen und der Finanzen. Neben einer Wirtschaftsverwaltung folgte wenig später auch die administrative Verwaltung in der Bizone. Das Gebiet umfasste die Länder Hamburg, Schleswig-Holstein, Niedersachsen, Bremen, NRW, Bayern, Hessen und den Norden Baden-Württembergs.2

Folgen

Die Schaffung einer gemeinsamen Wirtschaftszone hatte für die deutsche Politik weitreichende Folgen. Die Bizone entwickelte sich in der Folgezeit zu einer administrativen Verwaltung, die zur Grundlage des westdeutschen Staates werden sollte. Als sich im März 1948 auch Frankreich anschloss und die Bizone zur Trizone entwickelte, war die Abgrenzung zur Sowjetunion offensichtlich geworden. Begünstigt wurde die Spaltung in Ost und West auch durch die Währungsreform, die die Westmächte in ihren Zonen ohne Absprache mit der Sowjetunion durchführten. 1949 folgte schließlich die endgültige deutsche Teilung in BRD und DDR.3

Bild 1: Karte “Bizone” 1947, Autor: US-Army, Lizenz: Gemeinfrei

Bild 2: Karte “Trizone” 1948, Autor: US-Army, Lizenz: Gemeinfrei

 

 

Fabio Schwabe

Der Autor

Dieser Beitrag wurde am 24.08.2016 verfasst von Fabio Schwabe, Mettmann. Die aktuelle Version stammt vom 21.02.2021. Fabio Schwabe ist Gymnasiallehrer der Fachrichtung Geschichte und Gründer von Geschichte kompakt

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