Ursachen der Französischen Revolution

Für den Ausbruch der Französischen Revolution gab es mehrere Ursachen. In der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts entstand eine zunehmende Unzufriedenheit mit dem politischen System in Frankreich. Das Zeitalter der Aufklärung bot ein geistiges Fundament für die Ideen von Freiheit, Gleichheit und Brüderlichkeit. Gleichzeitig geriet König Ludwig XVI. in akute Finanznot und sah sich zur Einberufung der Generalstände gezwungen, die 1789 in eine Nationalversammlung übergingen und die Revolution einleiteten.

Zeitalter der Aufklärung

Um 1700 setzte in den Köpfen vieler gebildeter Menschen ein neues Denken ein. Es formierte sich eine bürgerliche Öffentlichkeit, die in Salons, Lesegesellschaften und Kaffeehäusern neue politische Ideen entwickelte. Getragen wurde diese Bewegung vom Bildungsbürgertum, das zu einer einflussreichen gesellschaftlichen Gruppe heranwuchs und die traditionelle Ständegesellschaft zunehmend hinterfragte. In diesen Kreisen entwickelten sich neue Staatsmodelle wie Gewaltenteilung und Volkssouveränität. Anstelle der “von Gott gegebenen” Standesprivilegien setzten sie das Naturrecht. Die Aufklärer forderten unveräußerliche Freiheits- und Grundrechte, die sozialen Aufstieg nach individueller Leistung – und nicht mehr nach Geburt – definierte.

Gesellschaftliche Umbrüche

Seit dem Mittelalter war die europäische Gesellschaft nach Ständen (Adel, Klerus, Bürger & Bauern) aufgeteilt. Diese Ordnung wurde als “von Gott legitimiert” angesehen und hatte über mehrere Jahrhunderte bestand. Im Laufe des 18. Jahrhunderts stieg das Bürgertum innerhalb des Dritten Standes zu einer dominanten Gesellschaftsschicht auf. Begünstigt wurde dies durch ihren wirtschaftlichen Wohlstand und Bildung. Man unterschied zwischen Besitz– und Bildungsbürgertum. Dieser gesellschaftliche Umbruch stellte die alte Ordnung nach Ständen zunehmend in den Schatten. Geld und Kapital erforderten somit ein neues soziales Verständnis der Gesellschaft, die für viele Menschen als “überholt” und ungerecht angesehen wurde.

Krise des Ancien Regime

Neben den gesellschaftlichen Veränderungen nahm am Ende des 18. Jahrhundert die Krise am politischen System Frankreichs [Ancien Regime] zu. Die Beteiligungen am Siebenjährigen Krieg und Amerikanischen Unabhängigkeitskrieg hatten den Staat in akute Finanznot getrieben. König Ludwig XVI. sah sich 1788 zur Einberufung der Generalstände gezwungen, weil er dringend Geld benötigte. Die Kritik am Absolutismus des Königs regte sich in dieser Zeit auch bei den unteren Volksmassen. Missernten, ansteigende Brotpreise und Hungersnot hatten die aufgeladene Stimmung weiter verschärft. Die Bauern forderten gewaltsam die Abschaffung ihrer Leibeigenschaft. Unter diesen Umständen ergriff der Dritte Stand am 17. Juni 1789 die Eigeninitiative und erklärte sich selbst zur Nationalversammlung. Mit dem Ballhausschwur erzwang er die Einführung von neuen Reformen, die das Ancien Regime abschafften und die Französische Revolution einleiteten. Eine bedeutende Errungenschaft war die Einführung einer konstitutionellen Monarchie in der französischen Verfassung 1791, die für das damalige Kontinentaleuropa ein Novum darstellte.

 

Bild 1: Der literarische Salon von Madame Geoffrin 1755, Autor: Anicet Charles Gabriel Lemonnier (1812), Lizenz: Gemeinfrei

Bild 2: Karikatur “Dritter Stand” (1789), Lizenz: Gemeinfrei

Bild 3: Schloss Versailles, Gemälde von Pierre Patel (1668), Lizenz: Gemeinfrei

 

Fabio Schwabe

Der Autor

Dieser Beitrag wurde am 17.01.2018 verfasst von Fabio Schwabe, Mettmann. Die aktuelle Version stammt vom 24.02.2021. Fabio Schwabe ist Gymnasiallehrer der Fachrichtung Geschichte und Gründer von Geschichte kompakt

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