Bronzezeit

Die Bronzezeit begann in Europa um das Jahr 2200 v. Chr. Charakteristisch für diese neue Epoche war die Entdeckung und Verwendung des Werkstoffs Bronze. Für die Herstellung benötigten die Menschen 90% Kupfer und 10% Zinn. Werkzeuge und Waffen wurden demzufolge weniger aus Stein, Holz und Knochen hergestellt. Die Menschen lebten wie schon in der Jungsteinzeit in befestigten Dorfgemeinschaften, in denen sie Ackerbau und Viehzucht betrieben. Die Bronzezeit endete in Europa um das Jahr 800 v. Chr. und wurde von der Eisenzeit abgelöst.

Vorgeschichte

Seit ca. 5500 v. Chr. setzte in Europa die Epoche der Jungsteinzeit ein. Menschen lebten nicht mehr als Jäger und Sammler, sondern ließen sich dauerhaft an einem Ort nieder (Sesshaftigkeit). Sie betrieben Ackerbau und Viehzucht und konnten Vorräte für die Winterzeit in Gefäßen aufbewahren. Werkzeuge und Waffen stellten die Menschen aus Holz, Knochen und Stein her. Außerdem erlernten sie neue Berufe in einer arbeitsteiligen Gesellschaft. Um das Jahr 2200 v. Chr. endete in Europa die Jungsteinzeit. Die Menschen verwendeten nun immer öfter Metalle, die sie aus dem Erdboden ausgruben. Auf diese Weise begann der Übergang in eine neue Epoche: Die Bronzezeit.1

Der Werkstoff “Bronze”

Die Entdeckung von Metallen eröffnete der Menschheit neue Möglichkeiten, um produktiver an Nahrung zu kommen. Zunächst gelangten die Menschen durch Ausgrabungen vermehrt an den Rohstoff Kupfer. Einige Zeit später kam man zu der Erkenntnis, dass Kupfer mit anderen Werkstoffen zu einem härteren Metall vermischt werden konnte. Dafür wurde Zinn benötigt. Bei einem Mischverhältnis von 90% Kupfer und 10% Zinn konnte schließlich Bronze erzeugt werden. Bronze erwies sich als sehr nützlich für die Herstellung von Waffen, Werkzeugen und anderen Gegenständen (z. B. Schmuck). Besonders die Regionen Ägypten, Mesopotamien, Griechenland und Zypern verfügten über große Erzvorkommen – daher bildeten sich hier infolge der Bronzeverarbeitung die ersten frühen Hochkulturen (z. B. Altes Ägypten) heraus.2

Merkmale und Lebensweise

Die Bronzezeit begann in Vorderasien (Palästina) bereits um das Jahr 3300 v. Chr. In Europa ereignete sich der Übergang von der Jungsteinzeit zur Bronzezeit um das Jahr 2200 v. Chr. Diese neue Epoche erhielt einen neuen Namen, weil seitdem vermehrt der Werkstoff Bronze genutzt wurde. Da für die Herstellung von Bronze der Werkstoff Zinn notwendig war, blühte zwischen den Dorfgemeinschaften nun der Handel auf. Mit dem Besitz von Zinn war zugleich Reichtum verbunden – die Gesellschaft differenzierte sich somit weiter aus. Mit den Bronzegießern, Schmieden und Bergmännern entstanden neue wichtige Berufsgruppen. Bronze wurde zunehmend als Zahlungsmittel genutzt. Pferde wurden seitdem immer häufiger gehalten und dienten als Reittiere. Ausgrabungen belegen, dass Bestattungen zunächst in der Hockerstellung und später in Hügelgräbern bzw. Urnen praktiziert wurden. Darüber hinaus fanden Archäologen Grabbeigaben, was auf einen höheren gesellschaftlichen Rang schließen lässt.3

Erfindungen der Bronzezeit

Mit Bronze konnten viel stabilere Werkzeuge und Waffen hergestellt wurden. Dadurch entstand mit den Kriegern eine eigene Gruppierung in der Gesellschaft, die sich mit Helmen, Schilden und Schwertern selbst ausstattete. Schmuck, Geschirr, Krüge, Töpfe, Sicheln, Messer, Äxte, Speerspitzen und Streitwagen waren wichtige Erzeugnisse der Bronzezeit. Die befestigten Dorfgemeinschaften schützten ihre Siedlungen nicht mehr nur mit Holzpfählen, sondern besiedelten Anhöhen. Die Menschen verfügten in Teilen auch über eine religiöse Kultur. Davon zeugt der Fund der “Himmelsscheibe von Nebra“.4

Übergang zur Eisenzeit

In Europa ging die Epoche der Bronzezeit um das Jahr 800 v. Chr. zu Ende. Anschließend setzte die Eisenzeit ein. Der Werkstoff Eisen erwies sich für die Menschen noch stabiler als Bronze. Daher verwendeten sie für die Herstellung von Waffen und Werkzeugen immer häufiger Eisen anstatt Bronze. Begünstigt wurde dieser Wandel dadurch, dass Eisenerz häufiger im Erdboden verfügbar war und nicht über weite Strecken transportiert werden musste. Geprägt wurde die Eisenzeit in Europa vor allem von der Kultur der Kelten. Die Eisenzeit endete im 1. Jahrhundert v. Chr. mit der Ausbreitung des Römischen Reichs (Eroberungen Galliens durch Cäsar).

Übersichtsbild: Nebra Schwerter, Autor: Dbachmann, Lizenz: CC BY-SA 3.0, Quelle: Wikicommons 

Fabio Schwabe

Der Autor

Dieser Beitrag wurde am 13.10.2022 verfasst von Fabio Schwabe, Mettmann. Die aktuelle Version stammt vom 15.10.2022. Fabio Schwabe ist Gymnasiallehrer der Fachrichtung Geschichte und Gründer von Geschichte kompakt

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