Frühe Hochkulturen – Altes Ägypten

Das Alte Ägypten zählt zu den frühesten Hochkulturen der Menschheitsgeschichte. Ursache für die Besiedlung dieser Region war die “Flussoase” des Nils. Er ermöglichte den Menschen in regelmäßigen Abständen fruchtbare Böden, sodass Anbauflächen für den Ackerbau freigelegt werden konnten. Die Hochkultur begann sich seit ca. 3000 v. Chr. im Alten Ägypten zu etablieren. Ihre Zeit endete mit Ausbreitung des Römischen Reichs um das Jahr 30 v. Chr. Auf die damaligen Ägypter gehen wichtige Errungenschaften – wie z. B. Hieroglyphenschrift, Pyramiden, Totenkult – zurück, die andere Kulturen nachahmten und auch in der heutigen Zeit immer wieder in Filmen oder Büchern auftauchen.

Bedeutung des Flusses “Nil”

Die Geschichte des Alten Ägyptens ist eng mit dem Nil verbunden. Dieser fließt über weite Strecken in Regionen Afrikas, in denen mehrere Monate lang starker Regen fällt. Im sogenannten Nildelta mündet der Fluss ins Mittelmeer. Immer wenn der Nil dieses verschlammte Hochwasser in Richtung Mittelmeer leitete, kam es im tief liegenden Tal Ägyptens zu Überschwemmungen – in der Umgebung lagerte sich der fruchtbare schwarze Schlamm ab. Nachdem die Überschwemmung allmählich zurückwich, war der feuchte Boden nutzbar für den Ackerbau. An diesen Kreislaufs – das “Niljahr” – gewöhnten sich die Menschen und entwickelten hier eine der frühesten Hochkulturen der Menschheitsgeschichte.1. Hier geht es zum Artikel über die Bedeutung des Nils.

Aufbau von Staat und Wirtschaft

Die Wirtschaft des Alten Ägyptens war vor allem von der Landwirtschaft geprägt. Durch die regelmäßigen Überschwemmungen des Nils waren die Böden fruchtbar, was eine enorme Überschussproduktion (z. B. an Getreide) mit sich brachte. Nach jeder Überschwemmung mussten die Ackerflächen neu vermessen und zugeteilt werden. Der für den Ackerbau ausgelegte Boden war Staatseigentum – es gehörte dem Pharao, dem ebenfalls die Ernteerträge (Steuern) zukamen und die Hoheit über die Bauern besaß. Der Pharao verkörperte die Spitze des Staates und wurde als “Gottkönig” betrachtet. Gleichzeitig sorgte er dafür, dass Beamte, Handwerker und Bauern mit ausreichend Lebensmitteln versorgt wurden. Auch der Außenhandel und Steinbrüche wurden vom Staat kontrolliert. Darüber hinaus existierte im Alten Ägypten eine Arbeitsteilung, durch die sich viele Berufe ausdifferenzierten.2

Gesellschaft im Alten Ägypten

Die Gesellschaft im Alten Ägypten zeichnete sich durch eine hierarchische Ordnung aus. Die gesellschaftlichen Gruppen waren eng voneinander abgegrenzt, da es eine strenge Rangordnung gab. Der Pharao war das alleinige Oberhaupt des ägyptischen Staates. Er war oberster Priester, Gesetzgeber und Militärführer zugleich. Ihm standen Beamte und Schreiber zur Verfügung, die die Aufgaben der Regierungsarbeit übernahmen – davon wurde der oberste Beamte als “Wesir” bezeichnet. Mithilfe der Schrift war es möglich, die verschiedenen Befehle des Pharaos an die Bevölkerung weiterzugeben. Unterhalb des “Wesir” folgten in der Rangordnung die Priester und Schreiber. Die Mittelschicht setzte sich größtenteils aus Kaufleuten und Handwerkern zusammen, die die Vorschriften des Staates befolgen mussten. Darunter standen die Bauern – sie waren an das ihnen zugeteilte Land gebunden und konnten vom Pharao zur Zwangsarbeit (z. B. Pyramidenbau) einberufen werden. Am unteren Ende der Gesellschaft standen sie Sklaven und Fronarbeiter.3

Kultur, Religion und Totenkult

Eine wichtige Grundlage für die Hochkultur im Alten Ägypten war die Hieroglyphenschrift. Gesetze und Befehle wurden auf Papyrus schriftlich festgehalten. Ebenso sind aus jener Zeit vor allem die Pyramiden berühmt, in denen Grabkammern für verstorbene Herrscher errichtet wurden. Die Ägypter praktizierten einen Polytheismus – sie glaubten also an mehrere Götter und errichteten für diese verschiedene Tempel. Die regelmäßigen Überschwemmungen des Nils kontrollierten sie mithilfe von Bewässerungssystemen. Als typisches Bestattungsritual gingen das Totengericht und die Mumifizierung in die Geschichte ein. Der Totenkult war ein bedeutendes Merkmal in der Epoche des Alten Ägyptens – man glaubte an das Weiterleben nach dem Tod im Jenseits. Des Weiteren gehen wichtige wissenschaftliche Erkenntnisse in der Astronomie, Kartografie, Mathematik und Medizin auf jene Epoche zurück.4

Übersichtsbild: Sängerinnen und Tänzerinnen, Detail mit ägyptischen Hieroglyphen um 1400 v. Chr.; Quelle: https://www.britishmuseum.org/collection/object/Y_EA37984, Lizenz: Gemeinfrei

Fabio Schwabe

Der Autor

Dieser Beitrag wurde am 13.10.2022 verfasst von Fabio Schwabe, Mettmann. Die aktuelle Version stammt vom 16.11.2022. Fabio Schwabe ist Gymnasiallehrer der Fachrichtung Geschichte und Gründer von Geschichte kompakt

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