Julikrise 1914

Im Juli 1914 führten die langjährigen Konflikte zwischen den europäischen Großmächten zum Ausbruch des Ersten Weltkrieges. Nach dem Attentat auf den österreichischen Thronfolger erfolgte zunächst ein Ultimatum an Serbien und daraufhin eine Reihe von gegenseitigen Kriegserklärungen. Daher wird dieser Zeitraum auch als Julikrise bezeichnet.

Vorgeschichte

Zu Beginn des 20. Jahrhunderts war Europa ein kochendes Pulverfass. Auf dem Balkan stritten sich Österreich-Ungarn und Russland schon lange um die Vorherrschaft. Während Österreich-Ungarn einige slawische Völker unter seine Vorherrschaft gebracht hatte, unterstützte Russland den Panslawismus. Serbien war seit der Balkankrise unabhängig und erhielt von seiner Schutzmacht Russland Unterstützung. Unterdessen waren die europäischen Großmächte in zwei feindliche Bündnissysteme integriert: der Triple Entente und dem Dreibund. Das Attentat von Sarajevo brachte das Fass schließlich zum Überlaufen und führte die Julikrise herbei.1

Verlauf der Julikrise

Nach dem Attentat von Sarajevo nahm Österreich-Ungarn Kontakt mit der deutschen Reichsregierung auf und erhielt von dieser den “Blankoscheck“. Am 23. Juli stellte Österreich-Ungarn der Regierung Serbiens ein Ultimatum, auf das am 28. Juli die österreichische Kriegserklärung folgte. Folglich begann Russland als Schutzmacht Serbiens am 31. Juli mit einer Generalmobilmachung. Daraufhin machte auch das Deutsche Reich mobil und erklärte Russland am 1. August den Krieg. Zwei Tage später erfolgte die Kriegserklärung an Frankreich. Mit dem deutschen Einmarsch in Belgien wurde auch Großbritannien aktiv und erklärte dem Deutschen Reich am 4. August den Krieg. Letztlich kam es zu Österreichs Kriegserklärung an Russland und der britischen Kriegserklärung an Österreich.2

Folgen

Die Julikrise zeigte, wie tief die Spannungen zwischen den europäischen Großmächten gewesen waren. Die Konflikte zwischen Österreich-Ungarn und Russland auf dem Balkan setzten eine Reihe von Kriegserklärungen in Bewegung. Das Attentat von Sarajevo war nur der entscheidende Auslöser. Der Ausbruch des Ersten Weltkrieges löste bei allen kriegsführenden Bevölkerungen Begeisterung aus. Im Deutschen Reich propagierte Kaiser Wilhelm II. mit seiner Burgfriedenspolitik einen Präventivkrieg. Nationalismus und staatliche Propaganda konnten die Menschen für eine Beteiligung im Krieg gewinnen.3

Bild 1: Franz Ferdinand, Lizenz: Gemeinfrei

Bild 2: Bündnissysteme 1914, Autor: Furfur, Lizenz: CC BY-SA 3.0

Bild 3: Kaiser Wilhelm II., Autor: Thomas Heinrich Voigt, Lizenz: Gemeinfrei

Fabio Schwabe

Der Autor

Dieser Beitrag wurde am 28.09.2018 verfasst von Fabio Schwabe, Mettmann. Die aktuelle Version stammt vom 22.02.2021. Fabio Schwabe ist Gymnasiallehrer der Fachrichtung Geschichte und Gründer von Geschichte kompakt

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