Studieren über Grenzen hinweg

Warum Umzüge zwischen Deutschland und der Schweiz zur neuen Bildungsrealität gehören

Der Übergang von der Schule zur Hochschule markiert einen entscheidenden Schritt im Leben junger Menschen – persönlich, akademisch und zunehmend auch geografisch. Während früher der Studienort meist in der Nähe des Elternhauses lag, denken heutige Abiturientinnen und Abiturienten grenzüberschreitend. Die Schweiz gehört dabei zu den beliebtesten Zielen deutscher Schulabgänger, ebenso wie umgekehrt deutsche Hochschulen für Schweizer Maturand:innen an Attraktivität gewinnen. Der Wunsch nach internationaler Bildung ist real – und mit ihm die Notwendigkeit, das Leben neu zu organisieren.

Doch warum entscheiden sich junge Menschen überhaupt für ein Studium im Nachbarland? Welche Herausforderungen begegnen ihnen beim Umzug? Und wie hat sich Mobilität historisch entwickelt – vom Bildungsprivileg weniger Eliten bis hin zur flexiblen Studienwahl für breite Gesellschaftsschichten?

Bildung kennt keine Landesgrenzen – ein Blick zurück

Schon im Mittelalter zogen junge Männer von Kloster- zu Universitätsstädten, um sich in Theologie, Medizin oder den freien Künsten ausbilden zu lassen. Die Gründung von Universitäten in Bologna (1088), Paris (1150) oder Heidelberg (1386) legte den Grundstein für ein akademisches Netzwerk, das bis heute besteht. Bildung bedeutete Mobilität – wer studieren wollte, musste reisen.

Mit der Aufklärung und dem Humanismus rückte Bildung als Wert zunehmend ins Zentrum gesellschaftlicher Entwicklung. Doch erst mit der Industrialisierung und der Entstehung moderner Nationalstaaten wurde es möglich, auch breiteren Bevölkerungsschichten Zugang zu höherer Bildung zu verschaffen. Internationale Studienaufenthalte blieben bis weit ins 20. Jahrhundert aber eine Ausnahme – sie waren teuer, aufwendig und oft nur der Elite vorbehalten.

Von der Mobilität der Eliten zur Bewegung der Vielen

Heute sind internationale Studienaufenthalte längst Teil der Bildungsbiografie geworden. Programme wie Erasmus, bilaterale Hochschulkooperationen oder internationale Studiengänge mit Doppelabschlüssen machen das Studieren im Ausland planbar – und immer häufiger auch selbstverständlich. Deutschland und die Schweiz nehmen in diesem Austausch eine besondere Rolle ein: als geografisch nahe, kulturell verwandte und akademisch hoch angesehene Länder.

Aktuelle Zahlen belegen den Trend: Jährlich beginnen rund 4.500 deutsche Staatsbürger:innen ein Studium an einer Schweizer Hochschule – bevorzugt in Zürich, Basel, Lausanne oder St. Gallen. Umgekehrt zieht es tausende Schweizer Studierende nach Deutschland, häufig wegen des breiteren Fächerspektrums, geringerer Studiengebühren oder spezifischer Fachrichtungen wie Psychologie oder Medizin.

Warum deutsche Abiturient:innen in die Schweiz ziehen

Die Gründe für ein Studium in der Schweiz sind vielfältig. Da ist einerseits die hohe akademische Reputation: Universitäten wie die ETH Zürich oder die Universität Basel rangieren regelmässig auf internationalen Spitzenplätzen. Hinzu kommt die Attraktivität der Lehrformate, der Nähe zur Forschung und der guten Studienbetreuung.

Andererseits spielt der Lebensstil eine Rolle. Die Schweiz bietet hohe Sicherheit, stabile politische Verhältnisse, exzellente Naherholungsmöglichkeiten und gut funktionierende Infrastrukturen – Faktoren, die gerade für junge Menschen mit hohem Leistungsanspruch wichtig sind.

Doch der Weg an eine Schweizer Hochschule ist nicht frei von Hürden. So müssen deutsche Abiturient:innen in der Regel bestimmte Zulassungsvoraussetzungen erfüllen – etwa Mindestnoten, Sprachkenntnisse oder den Nachweis ausreichender finanzieller Mittel zur Lebenshaltung. Auch die Wohnraumsituation in Universitätsstädten kann herausfordernd sein: Der Wohnungsmarkt ist angespannt, WG-Zimmer sind rar und teuer.

Umgekehrt: Warum Schweizer Studierende nach Deutschland gehen

Der Weg in die andere Richtung ist ebenso gut frequentiert. Für Schweizer Maturand:innen bietet Deutschland gleich mehrere Vorteile: eine grössere Auswahl an Studiengängen, meist niedrigere Lebenshaltungskosten – und in vielen Fällen die Möglichkeit, zulassungsbeschränkte Fächer ohne Numerus Clausus zu studieren.

Zudem ermöglicht die Nähe zu Deutschland auch einen flexiblen Studienverlauf: Manche Studierende wohnen weiterhin in der Schweiz und pendeln, andere nutzen die Studienzeit, um neue Städte, Netzwerke und Lebensrealitäten kennenzulernen. Auch hier gilt: Bildung wird immer häufiger zum Anlass für grenzüberschreitende Umzüge – sei es temporär oder dauerhaft.

Der Umzug – eine unterschätzte Etappe

Oft unterschätzt: Der logistische Aufwand eines Studienumzugs – besonders wenn er international erfolgt. Neben der Wohnungssuche und dem Studienbeginn müssen auch Möbel, persönliche Gegenstände, Lernmaterialien oder technische Ausstattung sicher und pünktlich transportiert werden. Nicht selten kommen zusätzliche Herausforderungen hinzu – etwa Zollformalitäten, Lagerbedarf oder zeitliche Überschneidungen mit Schulabschluss und Studienstart.

Hier kann professionelle Unterstützung den Unterschied machen. Unternehmen wie alexanderkeller.ch bieten nicht nur klassische Umzugsdienste, sondern auch gezielte Services für Studierende – darunter Teilumzüge, Zwischenlagerung oder den Transport empfindlicher Geräte. Besonders dann, wenn der Wohnortwechsel mit einem Ortswechsel über die Grenze einhergeht, lohnt sich ein strukturierter Ablauf, der Stress vermeidet und Raum für das Wesentliche schafft: den erfolgreichen Start in ein neues Kapitel.

Chancen, Herausforderungen – und der kulturelle Lernprozess

Ein Umzug ins Ausland ist mehr als nur ein geografischer Wechsel. Er konfrontiert junge Menschen mit neuen Regeln, Erwartungen und kulturellen Feinheiten. In der Schweiz etwa spielt Pünktlichkeit eine noch ausgeprägtere Rolle als in Deutschland. Auch die föderale Struktur – mit unterschiedlichen Regelungen je nach Kanton – kann zunächst irritierend wirken.

In Japan – einem weiteren beliebten Studienziel deutscher Abiturient:innen – kommen zusätzlich sprachliche, soziale und organisatorische Herausforderungen hinzu. Doch auch hier zeigt sich: Wer offen, vorbereitet und respektvoll in ein neues Umfeld geht, wächst daran. Internationale Erfahrungen sind heute nicht nur ein Karrierekriterium – sie sind ein persönlicher Entwicklungsschub.

Fazit: Bildung als Bewegungsimpuls

Die Welt ist enger zusammengerückt. Grenzen sind durchlässiger geworden – nicht nur politisch, sondern auch biografisch. Junge Menschen bewegen sich heute freier, gezielter und mit grosser Eigenverantwortung zwischen Ländern, Kulturen und Lebensmodellen. Der Bildungsweg endet längst nicht an der Landesgrenze – er beginnt dort oft erst richtig.

Wer ein Studium in der Schweiz oder in Deutschland plant, betritt ein vielschichtiges Feld aus Chancen, Herausforderungen und individuellen Entscheidungen. Mit der richtigen Vorbereitung, einer klaren Orientierung und gegebenenfalls professioneller Hilfe beim Umzug lässt sich dieser Schritt nicht nur bewältigen, sondern als echter Gewinn erleben – für die persönliche Entwicklung, die akademische Laufbahn und das Verständnis für eine globalisierte Welt.

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Fabio Schwabe

Der Autor

Fabio Schwabe, Lehrer für die Fächer Geschichte, Latein und Sowi, ist das Gesicht hinter Geschichte kompakt. Mit seinen zahlreichen Artikeln hilft er jedes Jahr Schülern dabei, sich optimal auf das Abitur vorzubereiten.

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