Nach der erfolgreichen Märzrevolution 1848 scheiterte der linksorientierte Politiker Friedrich Hecker mit einem Aufstandsversuch in Baden und suchte Exil in der Schweiz. Von dort aus richtete er einen schriftlichen Appell an die neue Frankfurter Nationalversammlung:
Und ihr in Frankfurt Versammelten, wisst, ihr, fasst ihr die Hoheit und Allmacht des Ausdrucks, der euch gebietet, im Namen des souveränen Volkes aufzutreten? Wisst ihr, was es heißt, der Vertreter von Fünfzigtausend zu sein? Begreift ihr, was es heißt, im Namen des souveränen, des mächtigen, unverantwortlichen, gewaltigen Volkes von vierzig Millionen (!) zu sprechen und in seinem Namen kraft aller der in ihm liegenden Kraftfülle, Hoheit, Tapferkeit und Energie handeln zu sollen? Volksrepräsentanten, begreift ihr, dass ein Volk nicht zu unterhandeln braucht, wo es handeln muss? Volksrepräsentanten zu Frankfurt a. M., zerreißt das Papier der Unterhandlung mit der Monarchie und werdet selbst die lebendige Volkstat! Rufet dem Volke, das euch gesendet hat, zu: Hannibal steht vor den Toren! ruft ihm zu, dass es gilt: ein Volk oder Knecht. Erhebt euch, Bürgerrepräsentanten, zu dem Stolz und der Vollkraft, die in jedem wohnen muss, der reden und handeln soll für Fünfzigtausend, für vierzig Millionen! Sprecht es aus, das große Wort: Deutsche Republik, deutscher Volksstaat! […]
Auszüge zitiert nach: W. Grab (Hg.), Die Revolution von 1848/49, München 1980, S. 120.
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