Ein DDR-Lehrbuch für Geschichte der 10. Klasse der Oberschule (1960) stellte den „Volksaufstand“ vom 17. Juni 1953 folgendermaßen dar:
Das Beispiel des friedliebenden sozialistischen Aufbaus strahlte immer mehr auf Westdeutschland aus und die Anfangsschwierigkeiten sowie einige Mängel und Fehler beim Aufbau des Sozialismus wurden überwunden. Die reaktionären Kräfte erkannten, dass die Einheit zwischen der Partei der Arbeiterklasse, der Staatsmacht und den breiten Massen des Volkes sich immer enger gestaltete und dass damit ihre Absichten zur „Aufrollung“ der Deutschen Demokratischen Republik immer aussichtsloser wurden. In dieser Situation versuchten sie am 17. Juni 1953, einen faschistischen Putsch anzuzetteln, der die Arbeiter-und-Bauern-Macht stürzen sollte. Rowdys aus halbfaschistischen Organisationen, arbeitsscheue und kriminelle Elemente wurden von den Westsektoren her in den demokratischen Teil Berlins eingeschleust. Die Leitung lag in Händen des amerikanischen Geheimdienstes und Bonner Regierungsstellen. Der Putsch wurde von unseren Staatsorganen gemeinsam mit den klassenbewussten Werktätigen niedergeschlagen. Die in der Deutschen Demokratischen Republik stationierten Streitkräfte der UdSSR verhinderten, dass es zu einem militärischen Überfall auf unseren Staat und damit zum Beginn eines neuen Krieges in Europa kam. […] In geradezu erschreckendem Ausmaß zeigte sich in den letzten Jahren die Durchdringung des gesamten Staatsapparates [der Bundesrepublik] […] mit ehemaligen Nazis.
Zitiert nach: Hermann Langer, Der „Bonner Staat“ – ein „militärisches-klerikales Regime“, in: Praxis Geschichte 6/1996, S. 51.
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