An einer römischen Tempelwand in Ankara berichtete der Princeps Augustus über seine Taten:
In meinem sechsten und siebten Konsulat (27 und 28 v. Chr.) habe ich, nachdem ich den Bürgerkriegen ein Ende gesetzt hatte und mit Zustimmung der Allgemeinheit zur höchsten Gewalt gelangt war, den Staat aus meinem Machtbereich wie der freien Entscheidung des Senats und des römischen Volkes übertragen. Für dieses Verdienst wurde ich auf Senatsbeschluss Augustus genannt […]. Seit dieser Zeit überragte ich zwar alle an Einfluss und Ansehen, Macht aber besaß ich ab da nicht mehr als diejenigen, die auch ich als Kollegen im Amt gehabt habe.
Zitiert nach: Res Gestae Divi Augusti, in: Wilhelm Weber: Römische Geschichte bis zum Verfall des Weltreiches (Sonderdruck aus „Die Neue Propyläen-Weltgeschichte), Berlin o. J.
Der römische Geschichtsschreiber Tacitus stellte Augustus folgendermaßen dar:
Die Soldaten gewann er durch Schenkungen, das Volk durch Getreidespenden, jedermann durch die erfreuliche Ruhe (nach dem Ende des Bürgerkrieges). Und nun erhob er allmählich das Haupt. Er nahm die Befugnisse des Senats, der Beamten und der Gesetzgebung an sich. Einen Gegner fand er nicht. Die Tapfersten waren in den Schlachten gefallen oder durch Proskriptionen beseitigt, und der Rest des Adels wurde umso reichlicher mit Geld und Ämtern bedacht, je williger er sich der Knechtschaft fügte. Wer so aus der Wendung der Dinge Vorteil gezogen hatte, dem war natürlich die sichere Gegenwart lieber als die gefährliche Vergangenheit.
Zitiert nach: Tacitus, Annalen 1,2f., in: August Horneffer, Stuttgart 1957, S. 2ff.
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