Nach dem Ende der Napoleonischen Kriegen kamen auf dem Wiener Kongress 1814/15 verschiedene Monarchen Europas zusammen. Neben den Beschlüssen der Restauration schlossen Preußen, Österreich und Russland die sogenannte Heilige Allianz. Damit sollte langfristiger Frieden auf der Grundlage der christlichen Lehre gesichert werden. Bis auf Großbritannien und dem Kirchenstaat traten diesem Bündnis alle europäischen Staaten bei.

Wiener Kongress

Nach dem Ausbruch der Französischen Revolution 1789 hatte Frankreich dauerhaft Koalitionskriege gegen europäische Großmächte geführt. Napoleons Vorherrschaft in Europa konnte erst in den Befreiungskriegen gebrochen werden. Auf dem Wiener Kongress trafen sich die führenden Staatsmänner, um Europa nach den Prinzipien der Restauration, Legitimität und Solidarität neu zu ordnen. Zu den wichtigsten Zielen gehörten die Wiederherstellung des fürstlichen Absolutismus, die Ständeordnung und das friedliche Gleichgewicht unter den Großmächten. Diese drei Dinge waren durch Napoleons Vorherrschaft über Europa erschüttert worden.1

Inhalt der Heiligen Allianz

Obwohl der preußische König Friedrich Wilhelm III., Franz I. von Österreich und der russische Zar Alexander I. verschiedenen christlichen Konfessionen angehörten, gründeten sie am 26. September 1815 die Heilige Allianz. Hauptziel diese Bündnisses war die Sicherung eines langwierigen Friedens nach den Grundsätzen des Gottesgnadentums. Damit wurden gegenseitige Treue und Solidarität geschlossen. Die Fürsten baten in der Gründungsurkunde auch alle anderen Staaten, der Allianz beizutreten. Dieser Aufforderung folgten bis auf Großbritannien und dem Kirchenstaat alle Fürsten. Das Bündnis der Heiligen Allianz diente Fürst von Metternich als Instrument für die Unterdrückung liberaler und nationalstaatlicher Bewegungen. Seit den Befreiungskriegen forderten immer mehr Menschen aus dem deutschen Bürgertum Freiheitsrechte und einen deutschen Nationalstaat. Dies war durch die Fürsten auf dem Wiener Kongress verhindert und in der Folgezeit gewaltsam unterdrückt worden.2

Folgen

Die Heilige Allianz fungierte in den ersten Jahren vor allem als legitimes Mittel für die Unterdrückung der liberalen und nationalen Bewegung des deutschen Vormärz. Neben den Karlsbadern Beschlüssen im Deutschen Bund beschlossen die Fürsten auch militärische Maßnahmen gegen bürgerliche Aufstände in Italien, Griechenland und Spanien. Spätestens ab der Julirevolution 1830 in Frankreich verlor die Heilige Allianz zunehmend an Bedeutung. Nach der Revolution 1848/49 und dem Krimkrieg brach sie in den 1850er Jahren endgültig auseinander, da Preußen, Österreich und Russland eigene außenpolitische Ziele verfolgten. Im deutschen Sprachraum kam es zwischen Preußen und Österreich zum Konflikt um die Vorherrschaft [Deutscher Dualismus]. Auf dem Balkan verschärften sich die Spannungen zwischen Österreich und Russland.3

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Bild 1: Portrait von Alexander I., Gemälde von Stepan Shchukin (1809), Lizenz: Gemeinfrei

Bild 2: Portrait von Friedrich Wilhelm III., Gemälde von François Pascal Simon Gérard (1814), Lizenz: Gemeinfrei

Bild 3: Portrait von Franz I., Gemälde von Friedrich von Amerling (1832), Lizenz: Gemeinfrei

Fabio Schwabe

Der Autor

Dieser Beitrag wurde am 17.05.2016 verfasst von Fabio Schwabe, Mettmann. Die aktuelle Version stammt vom 23.02.2021. Fabio Schwabe ist Gymnasiallehrer der Fachrichtung Geschichte und Gründer von Geschichte kompakt

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