Griechische Geschichte (kurz)

Das antike Griechenland lässt sich in drei Zeitabschnitte unterteilen: Die Archaische Zeit, die Klassik und der Hellenismus. Schon im 2. Jahrtausend v. Chr. hatten sich im Mittelmeerraum einige Zivilisationen herausgebildet, die über die Seefahrt auf das griechische Festland übersiedelten. Von der Insel Kreta aus entwickelten sich die Mykener auf griechischem Boden zu einer Hochkultur, die bis ca. 1200 v. Chr. vorherrschende Macht war. Als Migrationen und Bevölkerungsschübe in Griechenland starke Veränderungen bewirkt hatten, folgte die Zeit der Dunklen Jahrhunderte. Die griechische Kultur begann sich neu zu entfalten.

Archaische Zeit

In der Zeit der Großen Kolonisation entdeckten die Griechen neue Seewege, konnten dadurch den Handel mit anderen Völkern verbessern und verbreiteten ihre Kultur. Gründe dafür waren Versorgungsprobleme auf dem griechischen Festland, die durch zunehmendes Bevölkerungswachstum entstanden waren. Im 7. Jhd. v. Chr. gab es vermehrt adelige Familien, die durch den Ausbau des Handels mehr Reichtum besaßen und arme Bauern in ihre Abhängigkeit bringen wollten. Da sich in einigen Gebieten soziale Konflikte ergaben, profitierten davon einzelne Gewaltherrscher, die sich als sogenannte Tyrannen durchsetzten. Dennoch versuchten viele Gemeinden, das Chaos und Streitigkeiten unter den Menschen beizulegen, indem sie geordnete Verhältnisse durch Gesetze schufen. Aus diesen Ideen entstand die Polis, die die neue Ordnung der Siedlungsgemeinschaften im 6. Jhd. v. Chr. wurde1. Zu dieser Zeit entwickelten sich die Spartaner zur bedeutenden Militärmacht, die die Tyrannen in einigen Gemeinden auf der Peloponnes vertreiben konnten. Auch in Athen konnten sie die Tyrannis beenden. Ungefähr um 550 v. Chr. endete schließlich die Archaische Zeit.

Klassische Zeit

Nachdem der persische König Kyros im Jahr 545 v. Chr. griechische Städte in Kleinasien unter seine Herrschaft gebracht hatte, kam es zwischen 500 und 494 v. Chr. zum Ionischen Aufstand. Es entwickelte sich ein Konflikt zwischen Athen, das sich den griechischen Städten verbunden fühlte, und dem Perserreich. Darauf folgte die Zeit der Perserkriege, in denen die Athener aufgrund ihrer mächtigen Flotte einen Sieg über die Perser bei Marathon erringen konnten. 481 schloss Athen im Hellenenbund ein Bündnis Spartanern und anderen griechischen Städten. Nachdem die Athener die persische Flotte 480 bei Salamis besiegen konnten, folgte eine 50 jährige Friedenszeit, Pentekontaetie. 478 v. Chr. gründeten die Athener noch den Attisch-Delischen-Seebund und konnten die Perser ganz zurückdrängen. Innenpolitisch erfolgte 461 v. Chr. eine neue Verfassung für Athen, indem die politische Bedeutung des Areopags eingeschränkt wurde. Die von Solon und Kleisthenes geschaffene Ordnung wird als Athenische Demokratie bezeichnet. In dieser Zeit erlebte die griechische Philosophie ihre Blütezeit. Die außenpolitische Dominanz Athens führte schließlich zum Konflikt mit Sparta, auf den der Peloponnesische Krieg folgte. 404 v. Chr. musste Athen völlig kapitulieren. Danach bildeten sich neue Großreiche2.

Hellenismus

Vom Niedergang Athens profitierten die Makedonier, die aus dem Norden Griechenlands stammten. Seit 359 v. Chr. machte Philipp II. sein Land zur vorherrschenden Macht und brachte einige griechische Städte unter makedonischer Kontrolle. Sein Sohn Alexander der Große führte seine Expansionspolitik fort und drängte die Perser bis in ihr eigenes Gebiet zurück. Mit dem Sieg dieser Schlachten kam es zur Ausbreitung der griechischen Sprache und Kultur im gesamten Orient, was auch als Hellenismus bezeichnet wird. Nachdem Alexander 323 v. Chr. gestorben war, war die Vormachtstellung Makedoniens allerdings wieder beendet. Es formierten sich drei neue Großreiche: Das Reich der Ptolemäer in Ägypten, der Seleukiden in Syrien und der Antigoniden in Makedonien3. Nebenbei existierten zahlreiche unabhängige griechische Städte. Als sich die Seleukiden und Antigoniden um ca. 200 v. Chr. auf dem Ptolemäerreich ausbreiten wollten, sahen die griechischen Städte den Frieden in Gefahr und bestellten Militärs der Römer zur Hilfe, um die Konflikte beizulegen. Was folgte, war die Ausbreitung der römischen Macht über den gesamten griechischen Raum. Die übrigen Reiche wurden von den Römern zu eigenen Provinzen gemacht. Damit war die Zeit des antiken Griechenlands beendet. Trotzdem lebte die griechische Sprache und Kultur im Römischen Reich weiter fort.

Fabio Schwabe

Der Autor

Dieser Beitrag wurde am 03.05.2015 verfasst von Fabio Schwabe, Mettmann. Die aktuelle Version stammt vom 26.07.2021. Fabio Schwabe ist Gymnasiallehrer der Fachrichtung Geschichte und Gründer von Geschichte kompakt

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